Massai

 

 

Über ein paar von diesen Volksgruppen kann ich ein bisschen was erzählen.

 

Die Massai zum Beispiel.

Sie sind eine Halbnomaden-Volksgruppe im Osten Afrikas.

 

Über Kenia und Tansania ausgebreitet leben sie in kleinen Dörfern, wo alle irgendwie miteinander verwandt sind.

Jede Familie lebt in so einer einfachen Hütte. Da drinnen wird gekocht, gegessen und geschlafen. Alles in einem Raum.

 

Die Hütten sind fensterlos. Wenn jemand rein möchte, steckt er seinen Stock durch ein Loch. Wenn man den Besuch empfangen möchte, drückt man den Stock wieder zurück.

 

 

 

 

 

Massai sind Viehzüchter und all ihre Rinder, Ziegen, Schafe und  Hühner bestimmen ihr Einkommen und ihren Wert.

 

Sind die Weiden kahl gefressen oder vertrocknet, ziehen sie weiter. 

 

Im Ngorngoro-Schutzgebiet sind die Verhältnisse für die Viehzucht das ganze Jahr über günstig, darum siedelten sich hier einzelne Gruppen in kleinen Dörfern an.

 

In der Mitte eingezäunt halten sie über Nacht das Vieh, am Morgen treiben sie es auf die Weiden.

 

Rund um die Viehkoppel stehen diese kleinen Hütten in denen bis zu 12 Menschen leben und schlafen.

 

Einzig dieser Ethnie ist es in Tansania erlaubt ein Messer bei sich zu tragen. Das ist so ein kurzes Schwert in einer Scheide aus Tierhaut, meistens rot gefärbt. 

 

Zusätzlich haben die Männer sie ein Wanderstock. 

Dieser erfüllt mehrere Funktionen. Das Vieh wird damit angetrieben,  Wildtiere verjagt, und im Bedarfsfall bekommt ein Gegner, die Frau oder die Kinder das Ding auch zu spüren.

 

Die Frauen produzieren sehr geschickt allerhand Glasperlen-schmuck, der die Gewänder verziert, üppig um den Hals gehängt oder in den skurrilsten Aufmachungen an den Ohren getragen wird.  Ein Hingucker sind die oft bis zu - ich schätz - 5cm langen Löcher in den Ohren. 

 

Die Rechte der Frauen sind unbarmherzig.

Sie haben sich um die Kinder zu kümmern, sammeln Kräuter und was die Natur so hergibt. Sie kochen, aber wenn ein Tier geschlachtet wird, bleibt das Fleisch den Männern vorbehalten. Der Magen ist das einzige, was auch Frauen essen dürfen. Die Männer essen zuerst, dann erst die Frauen und Kinder.

 

 

An sich besteht in Tansania Schulpflicht.  Aber Kinder dieses Stammes dürfen oft eine Schule besuchen, und wenn dann nur die Jungs. Manche schaffen einen Schulabschluss, wenige sogar eine Ausbildung oder Studium, oder gehen irgendeiner Tätigkeit nach. Hier passen sie sich auch den Gepflogenheiten an. Innerhalb der Sippe herrschen jedoch ihre eigenen Gesetze.

 

Im Schnitt hat eine Frau 6-8 Kinder. Hat ein Mann ein (sein!) natürliches Verlangen - werden die Kinder in die kleine Nische am 

Eingang der Hütte geschickt.  Von wem sie ein Kind empfängt ist nicht so sicher, da die Frauen oft innerhalb eines Dorfes 'durchgereicht' werden. Romantik ist etwas Überbewertetes. Ein Massai Mann hat oft mehrere Frauen. Die erste wird oft von den Eltern ausgesucht. Weitere wählt er meist selbst. Für Frauen wird in Tieren geboten. Je hübscher sie ist - desto mehr muss man aus seiner Herde abtreten.