Meine Schreiberei hier gut und schön, aber eigentlich bin ich zum freiwilligen Arbeiten hier und eigentlich schon zum 2. Mal, also wie isses nu mit Fußabdruck, Nachhaltigkeit und überhaupt:
Ein Gespräch, das ich am zweiten Abend mit Justin führte hat meine romantischen Beitragsleistungsideen ziemlich entkräftet. Details dazu später.
Ein Besuch in der Werkstatt hat meinen Enthusiasmus dann ebenfalls ausgebremst. Der Shop war ganz ordentlich geblieben, allerdings hat hier wohl niemand mal sauber gemacht. Die Regale, die Anrichten an der Seite, die Ware selbst, ja, hier gibt’s nichts zu beschönigen. Verdreckt triffts wohl am besten.
Das Lager, in dem wir letztes Jahr für Ordnung sorgten, die Regale gebaut und alles sortiert haben – alles wie es war BEVOR wir die Regale rein gestellt haben, halt nun auch in den Regalen das übliche Chaos.
Meine Schnitte, meine Stoffe, meine Werkzeuge, Boxen mit Nähzubehör – alles stand noch genau da wo ich es am Tag meines Abschiedes hingestellt habe.
Mama Hokororo saß wie eh und je im hinteren Bereich, fädelte Ketten und Armbänder, Ohrringe und Schlüsselanhänger und die Volunteere machten es ihr gleich. Lokale Schmuckkreationen die zu hunderten im Shop verstauben und für ein nicht vorhandenes kaufendes Publikum aufgestockt werden.
Habiba das Mädel das so gut weben konnte, war auch verschwunden – angeblich ohne Grund.
Silas der Schneider sei unverlässlich und nur da wenn er wolle, Fatima, sie ist auch nicht mehr gekommen. Ich hab dann nicht mehr nachgefragt warum.
Mein Frust war das absolute Gegenteil von Hakuna Matata.
Er legte sich auf meine Stimmung und wie ein Schildkrötenpanzer auf meinen Körper, drückte bei jeder Bewegung, ja eigentlich bei jedem Gedanken und mein Vorankommen in meiner wiederaufgenommenen Mission hielt sich ganz an das Tempo – eben einer Schildkröte.