Schuld is - die Birgit!
Die Birgit hab' ich vor 19 Jahren in Singapur kennen gelernt. Mittlerweile bin ich nach 14 Jahren bei München nach Tirol gezogen, wo ich jetzt seit 2021 wohne. Die Birgit ist vor 16 Jahren auch nach bei München gezogen und wohnt jetzt in Giesing.
Wir konnten uns dank ihrer beständigen Hartnäckigkeit (ich bin BEGEISTERT über alte Kontakte, aber ein bissl ein Schluri) immer wieder treffen. Als sie von meinem Vorhaben gehört hat, war sie SOFORT entschlossen:
Ich komm Dich besuchen.
Ja, und das tat sie dann auch, gemeinsam mit ihrer coolen Johanna, der Jüngsten ihrer 4 Kinder.
Aber wenn sie schon mal da ist, wolle sie eine Safari machen. Und weil es sich mit jeder Person in so einem Jeep runter lizitiert, dachte ich mir dann auch - ...eiß drauf, des machma.
Und so hammas gemacht!
3 Tage Serengeti NP, 1 Tag Ngorogoro Conservation Area.
Ihr habt keine Ahnung (ich hatte keine) wie unbeschreiblich schön dieses Erlebnis war.
Einen halben Tag bin ich mit dem Justin zusammen gesessen und wir haben an einer Tour gefeilt.
Weil Fakt ist - das Ganze ist sauteuer!
Nicht weil sich die Tour-Guides eine goldene Nase verdienen, nein, es sind die Taxes, Fees, Eintrittsgebühren......
Justin träumt seit langem davon seine eigenen Safaris anzubieten. Er kennt sich auch gut aus, weiß worauf es ankommt, war schon mehrmals in den Regionen hat aber:
Keinen Jeep
Keine Ausrüstung
Kein Geld für Jeep und Ausrüstung
Aber jede Menge gute Ideen und eine herrlich unberechbare positive Einstellung.
Sein Kumpel - Martin IST Tour Guide und nach Langem Hin und Her haben wir ein Angebot zusammengestellt $ 1.400,-- (!!!!) pro Nase. Herr im Himmel find mir ab Juni einen gut bezahlten Job!
Fakt ist auch / war:
Dixon, der ja grad seine Ausbildung fertig hatte, haben wir mit dazu eingeladen. Weil je mehr Erfahrung der aufweisen kann, umso besser seine Bewerbungschancen.
Justin und Martin haben uns für die zwei Nächte am Zeltplatz mehr als fürstlich umsorgt:
Ein Zelt für jede von uns, mit Klappbett, Matratze drauf, Schlafsack.
Tisch mit 4 Sesseln für unsere Mahlzeiten am Abend.
HERRLICHES Essen, Frühstück in der Campside-Küche gekocht, Mittagessen-Picknick - vom Feinsten (dafür sind sie 2 Nächte lang um 3:30h aufgestanden),
2x Abendessen vom Feinsten am Campingplatz.
Als mir am 1. Abend klar wurde, dass Justin, um UNS Kosten zu sparen für die Crew weder Zelt noch Matratzen, noch Schlafsäcke, noch 2 weitere Stühle angemietet hatte, hab' ich mich mit Birgit in ein Zelt getan, dass im Notfall auch 3 Personen hätt unterbringen können, meine Matratze hab ich gleich abgegeben und meine Decke auch.
Hirnis, auf des wär's dann auch nimmer angekommen...
Gewinn (unter uns), haben die Jungs - nämlich Martin und Justin genau TS 200.000,-- gemacht. Se Rest ging ins Gouvernment-Safari-Kässchen und ging eben für Jeep, Benzin, Eintritts-Gebühren und Ausrüstung drauf!
T-Shirts hat er auch machen lassen!
Dixon ging eben auf unsere Rechnung - quasi als Fortbildungsreise.
In der Früh zeitig los. Nach gut 4 Stunden waren wir am Eintrittsgate zum Serengeti Nationalpark.
Serengeti ist abgeleitet aus der Sprache der Massai: Endloses Land
Die Serengeti erstreckt sich über ein Gebiet das ca. einem drittel der Schweiz entspricht.
Als Unesco-Weltkulturerbe beherbergt sie unzählige Wildtiere und - da drauf sind hier alle stolz, oberstolz natürlich auf:
THE BIG FIVE!
Großwildjäger haben diese Bezeichnung geprägt.
Diese bezog sich nicht auf die Größe der Tiere, sondern auf den Schwierigkeitsgrad des Erlegens eben dieser.
Elefant, Leoprard, Löwe, Nashorn, Büffel, genauer Kaffernbüffel.
Ey, als wir nach einer Mittagspause knapp nach dem Eintritt in eben die Serengeti, gefühlt 4x einen Bogen fuhren und gemütliche Akazienblätter fressend die Giraffen, next to the road sahen, flog mir das erste mal fast der Kitt aus der Brille.
Dann Gazellen!
Viele, viele, viele!
So viele, dass man später schon gar nicht mehr stehen geblieben ist um sie zu schauen.
Gottlob hat man in den 50iger Jahren das Gebiet zum Nationalpark - Naturschutzgebiet erklärt.
1.600.000 Wildtiere leben hier und tausende Raubtiere. Die Serengeti und der Ngorogoro Krater sind streng beschützt um das Öko-System aufrecht zu erhalten.
Die Massai-Nomaden haben hier (Serengeti) kein Aufenthaltsrecht mehr - dazu später mehr.
Antilopen, genauer Elenantilopen, Zebras - man fährt auf Feldstraßen durch die Gegend und links und rechts tut sich immer mal wieder was Neues auf.
Tiere grasen rum, liegen rum, es ist als ob man zu Fuß durch ein Bilderbuch spaziert.
Savanne und Akazienbäume, kleine Felsformationen, dann wieder Langgrasland.
Eine tiefer Frieden zieht in mir ein, wenn ich all das beobachten darf, nicht nur aus dem Fenster, unser Jeep kann das Dach heben und wir stehen auf den Sitzen und beobachten die Wildnis.
Eine Hyäne trottet unbeeindruckt die Straße entlang.
Nein, schön sind die nicht.
Diese war besonders bepelzt. Später haben wir viel zerzaustere und noch - richtig schirchere gesehen.
Am Abend gings zum Zeltplatz, mitten in der Region.
Die Jungs haben die Zelte aufgebaut, gekocht und wir haben den Sonnenuntergang genossen.
Neben der Küche hab' ich ein Nest von Mangusten entdeckt. Wenn man lang genug ruhig davor hockt, kommen die raus.
Mangusten - ich wusste das nicht - sind eine Art der Erdmännchen, aber auch Raubtiere. Vorwiegend ernähren sie sich aber von Insekten, Würmern, Mäusen, und wahrscheinlich gern - sonst wär ihr Nest nicht neben der Küche - von Abfällen.
Herrlich hab ich geschlafen, Hyänen heulen gehört und - nein echt jez, das alles ist unglaublich beeindruckend!