Also los Partner, fahr weiter !
Rollin' rollin' rollin'
rollt rollt rollt
Rollin' rollin' rollin'
rollt rollt rollt
Rollin' rollin' rollin'
rollt rollt rollt
Rollin' rollin' rollin'
AWD
Rawhide
Keep rollin', rollin', rollin'
Obwohl die Gegebenheiten schwierig sind
Though the streams are swollen
Halten Sie das Trüppchen am Laufen,
Keep them dogies rollin', rawhide
Durch Regen und Wind und Wetter
Through rain and wind and weather
Die Hölle hat sich für Stoff und Glasperlen entschieden
Hell bent for leather
Wünschte, mein Liebster wäre an meiner Seite
Wishin' my gal was by my side
All die Dinge, die ich vermisse
All the things I'm missin'
Gute Geschäfte, Fairness und in den Wänden keine Risse
Good vittles, love and kissin'
Warten am Ende meiner Fahrt
Are waiting at the end of my ride
Seraphina
Sie ist seit Jänner in Afrika.
Als ausgebildete Physiotherapeutin hat sie drei Monate in Uganda in einer NGO täglich bis zu 10 Menschen behandelt. Vielleicht erlaubt sie mir einen Beitrag übe ihr Tun dort in den Blog zu stellen.
Eine bemerkenswerte junge Frau!
Visa für Touristen und Volunteers sind in Uganda wie auch hier in Tansania nur 90 Tage gültig. Man kann sie verlängern, aber das kostet richtig viel Geld.
Ihre Patentante, meine liebe Maria aus Kitzbühel, hat uns zwei verlinkt und so ist Seraphina bei unserem Club und in unserer Branche gelandet. Geschickt meistert sie auch diese Aufgaben und bereichert uns alle, durch ihr bezauberndes Wesen.
Im Hintergrund erklärt Anastasia dem Abraham, der heute schulfrei hat, wie man Stoffe auftrennt, nämlich mit so einem kleinen Messer.
Er kapierts schnell und hilft mit.
Die bunten Drucke die in der Stadt angeboten werden sind wunderschön. Aber die Baumwolle ist oft sehr steif und dick.
Mama Hokororo meinte, leichte Kleider wären gefragt.
Verschiedene Geschäfte in den Stoffabteilungsstraßen der Stadt werden abgeklappert und was so an fließendem Material aufzutreiben ist, wird eingekauft.
Die Verarbeitung ist halt so die Sache.
Silas ist unglaublich geschickt und begreift schnell. Aber Präzision ist einfach überall hier ein Fremdwort.
Als ich ihn bitte die Innenseiten der Nähte wenigstens mit einem Zick-Zack-Stich zu versehen, damit die Stoffe nicht sofort unansehnlich ausfransen, schaut er mich fragend an.
Ich erklär es ihm so gut ich kann und bekomm eine Kleidernaht präsentiert, die nicht nur Naht ist, sondern an der Innenseite die Stoffzugabe mit ja, so einer Art Zick-Zack versäubert hat.
Bei Textilien aller Art wird das eigentlich mit einer sog. Overlock gemacht.
Die schneidet die Ränder und umrandet sie gleichzeitig . Dann franst nichts, es sieht ordentlich aus und geht schnell.
Nur, wir haben hier keine Overlock.
Es beginnt ja schon bei den Stecknadeln zu harpern.
Diese sind ja wertvolle kleine Helfer in der Schneiderei.
Das wären sie auch im AWD.
Wenn man auf etwas das Geld kostet nur irgendwie verzichten kann, verzichtet man drauf. Dann wird improvisiert so gut es geht, darum waren also auch Stecknadeln hier nicht im Einsatz. Dass die Qualität darunter leidet ist angesichts des Mangels an so unglaublich Vielem eine ja,
is halt so - Nebenerscheinung.
Beim Überlegen, was ich an Materialen für die Arbeit in Tansania mitnehmen könnte, hab ich zum Glück an Stecknadeln gedacht und sie mitgebracht.
Man bekommt sie auch hier, aber die Qualität ist so schlecht, oft sind sie angerostet oder rau. Da kann man ein leichtes Material mit nur einem Stich Fäden ziehen lassen.
Ich hab sowieso langsam das Gefühl, dass Afrika der Mistkübel von weltweiter, aber bei diesem Zubehör vorwiegend chinesischer Ausschussware ist.
Mit Freude habe ich beobachtet, dass Silas auch meinen Vorschlag eines Nadelkissens angenommen hat. Eines wie ich mir genäht hab, das ich wie eine Armbanduhr am Handgelenk trag wollte er nicht, aber - immerhin!
Jannet liegt mir auch ganz besonders am Herzen.
Sie zu schulen ist jedoch schon alleine durch die Sprachbarriere eine Herausforderung. Hinzu kommt ihr leider unausgebildeter vernachlässigter Verstand.
Sie sitzt den ganzen Tag an diesen Reissack-Folien, sticht mit einem Nagel Löcher rein, durch die sie klein geschnittene Stoffstreifen zieht und diese Verknotet.
Als ich eine mitgebrachte Häkelnadel, die einen Plastikgriff hat, zu einem angenehmer zu haltenden Werkzeug umfeile und ihr zeige, wie sie das Hände schonender einsetzen könne, lehnt sie ab.
Sie will ihren Nagel, den kennt sie, mit dem hat sie gelernt zu tun, was sie tut, gibt sie mir zu verstehen.
Die Produktion dieser Reissack-Stoff-what evers, macht mich auch mehr als Stirn runzeln. Sie verdient nicht viel, 100.000,-- pro Monat.
Für ein Randglied der Gesellschaft aber ein gutes Einkommen . Vor allem aber - ÜBERHAUPT die Möglichkeit zu einem Einkommen.
Na gut, also die Knüpfteile werden dann von Silas zu kleinen Teppichen gefertigt. Jannet saß jetzt 4 (!) Wochen an einem einzigen Teppich.
Diese würden sich gut verkaufen, versichert mir Justin.
Für wieviel?
TS 15.000,--, manchmal auch 20.000,--.
Hat jemand Fragen?
Um sie endlich mal von dieser unlukrativen ...eißarbeit weg zu bekommen, hab ich überlegt und einen Entschluss gefasst.
Im Woven House sind im Wohnzimmer zwar ansehnliche Decken- und Wandleuchten. Aber in 3 von vier Zimmern beschränkt sich die Beleuchtung auf ein Kabel aus der Decke raus, an dem eine Glühbirne hängt.
Glasperlen sind billig, Draht auch. Auf zur Glasperleneinkaufsstraße, wir machen jetzt Lampenschirme!
Jannet wird sogleich umgeschult, sie zieht die Perlen auf die Drähte auf. Ich hab da so eine Kreation vor Augen, mal sehen wie das wird. Dass sie jetzt bei uns hinten am Tisch sitzen kann, und nicht vorne in der Sonne hocken muss, find ich auch besser und somit auch in dieser Abteilung:
Rollin', rollin', rollin'
Ihr neuer Pullover und Rock steht ihr auch gut.
Und Abraham übt sich im Boote basteln.
Dass Boote auf einem See oder dem Meer schippern können verwirrt ihn.
Und seine Verwirrung verwirrt mich.
Bis ich drauf komm - er hat keine Ahnung was ein See oder ein Meer überhaupt ist!
Wir lassen sie in einem Wassereimer schwimmen. Aber als er merkt, dass das Papier nass wird und sie nach einiger Zeit unter gehen ist er empört und bevorzugt auf dem Tisch schwimmende Boote.
Um im Hostel, dem Woven House für Gäste klarere Richtlinien zu schaffen, bitte ich Justin Hausregeln aufzulisten.
Die hätte er in seinem Computer.
Ja, gut, aber da nützen sie uns nix.
Er schickt mir die Dateien.
Sie sind an sich nicht verkehrt, aber so als vollzahlender Gast würde ich mich da oder dort nicht wirklich angesprochen fühlen.
Umformulieren ist also gefragt und erweitern.
Nämlich, dass man gern Sodas und Bier anbietet, (und nowadays auch Cashew-Nuts) aber das kostet halt auch was.
Und gern fährt man Gäste auch mal in die Stadt, aber das kostet halt auch was.
Und gern organisiert man Ausflüge, aber die kosten halt auch was.
Die Mädels hängen sich da rein und bringen Vorschläge zu Papier.
Wenn Strom und Gas somehow ausfallen, gibt es noch eine günstige Variante - Kohle.
Auf den Straßen kann man die in so 1kg Behältern von dahinter sitzenden Frauen abkaufen.
Heut war so ein Somehow-Tag und drum stand der Druckkochtopf in dem Bohnen garen eben auf Kohlen.
Begeistert - und die Idee nehm ich mit nach Hause - bin ich davon:
Wenn's fertig gekocht ist, schnappt Jannet einen Eimer mit Wasser - das ist immer ihre Aufgabe - und gießt ihn über die Kohlen. Dann leert sie die Kohlen an einer bestimmten Stelle im Hof auf einen Platz, rückt sie mit einem Stock auseinander und lässt die Sonne ihren Job tun.
Hier verkommt nix, ich sag's euch!
Blöder Weise hab ich das Foto erst gemacht, als die Schüsseln schon halb leer waren.
Aber das waren sie auch, weil es heut ganz besonders gut war.
Grüne Bohnen die wie Erbsen ausschauen in einer Kokosnusssauce mit noch Karotten drin.
Cassava, Süßkartoffel (sind hier weiß) und Kürbis dazu.
Chilli-Gemüse mit Knoblauch.
Einfach NUR gut!
Zuerst dachte ich, weil der Kohleherd angeworfen wurde, es wäre Spartag.
An diesen gibt es Ugali und ein Krautgemüse.
Aber nein, es war ein Festmahl heute!
Obwohl wir heute 10 Leute waren.
Asante Sana, liebe Mama Hokororo!
Bis weit in die Nacht wurde dann noch hier im Woven House zugeschnitten.