Die Anlage des Rivertree-Country Inn ist wunderschön und sehr weitläufig.
Obwohl der offizielle Marktbeginn erst um 10h ist, sind wir die Ersten dort um einen guten Platz für unseren Stand zu ergattern.
Lokale Aussteller können hier ihre Handarbeiten und Produkte zur Schau stellen und - hoffentlich gut verkaufen.
Meine Gebete, dass es bitte nicht regnet sind erhört worden und ich freu mich auf den Tag.
Das Zusammenstellen der Waren war nicht einfach, denn ich hatte keine Ahnung was da auf uns zukommt und irgendwie war es schwierig eine Einigung zu erzielen was den alles mit soll. Von ein und der selben Decke 8 Stück mitzunehmen erschien mir nicht so sinnvoll.
Die Art wie das Ganze transportiert wurde fand ich haarsträubend. Aber es ist die erste Ausstellung die ich mitmachen darf, also nehmen wir mal alles so wie es ist und schauen was kommt.
In jedem Fall waren wir die Streber der Anlage, denn als alles so pole pole (langsam langsam) eintrudelte, war unser Stand schon fertig arrangiert.
Aber so blieb mir Zeit mir die Anlage ein wenig genauer anzusehen und zum ersten Mal konnte ich Affen beobachten.
In den Bäumen hier tummeln sich die für die Region typischen tagaktiven Mantelaffen.
Ich hab leider kein besseres Bild, aber schaut euch die im Internet genauer an.
Es sind wunderschöne, recht große Tiere, die ein langes Fell wie ein Mantel bedeckt.
Ihr heller Schweif ist bis zu 90cm lang und richtig buschig. Sie brüllen auch recht laut rum und leben in Gruppen von 8-15 Tieren. Der Chef, seine Mädels und die Jungtiere.
Justins älterer Bruder war verheiratet und hat zwei Söhne. Einer ist 5 und Abraham ist 7.
Stephen hat sich wohl, um mit den Schwierigkeiten und Bürden der dieses Land seinen Bewohnern auferlegt, was Arbeitsmarkt und Lebensumstände anbelangt, für einen Weg entschieden der keinem der Beteiligten ein lebenswertes Leben beschert.
Nach einigen sehr unschönen Auseinandersetzungen, durch den starken Einfluss von Alkohol, die leider auch zu Gewalt führten, hat ihn seine Frau verlassen und beide Söhne mitgenommen.
Um überleben zu können, hat sie Mama Hokororo den älteren Buben anvertraut - Abraham. Er lebt bei ihr und geht in Arusha zur Schule.
Er ist heute mit von der Partie und war begeistert, als ich eine Schaukel entdeckte und wir erstmal 'wie die Wilden' (Insider der Böhm-Gang) geschaukelt haben.
Damit der Genuss der Schaukelei nicht zu meiner Tagesaufgabe wird, habe ich ihm beigebracht, wie er selber Tempo machen kann und das hat er auch recht schnell kapiert.
Er meinte, er hätte noch nie geschaukelt, aber so flott wie er das angenommen hat, glaub ich es eigentlich fast nicht.
Eine junge Dame war jedenfalls sehr beeindruckt!
Die Kinder werden hier in Ganztagsschulen betreut. Sie tragen Schuluniformen, was in der Früh so rund um 7h - 7:30h einen süßen Kontrast zu der oft sehr chaotischen Umgebung darstellt, wenn sie da in kleinen Grüppchens unterwegs sind.
Sie werden zweisprachig unterrichtet. Suaheli - die Landessprache und Englisch.
Adi heißt das Mädchen, wenn ich das richtig verstanden habe.
Sie wurde den ganzen Tag zu Abrahams Spielgefährtin und mit meiner Sonnenbrille war er natürlich noch viel cooler!
Ich versuche sehr respektvoll mit den Menschen und den Gegebenheiten umzugehen. Mich den 'Gehörtsichs' anzupassen und wenn ich wen fotografieren möchte, frag ich eigentlich fast immer (manchmal MUSS ich es einfach heimlich machen, weil so skurril.
Wie in dem Fall, denn als ich die Dame sah, musste ich wirklich in mich hineinschmunzeln....
Eine fesche typische Tansanierin trug ihre Glaubensüberzeugung eindeutig zur Schau.
Aber die Vorstellung so ein Kleid zu tragen und dann auf dem Johannes seinem Gesicht zu sitzen - sorry, aber ich fand das soo lustig....
Meine Gebete rund ums Wetter wurden erhört, wie ich schon sagte. Ich hatte aber vergessen Gebete rund um ein gutes Business abzuschicken.
Es spazierten immer wieder Touristen und auch Locals an unserem Stand vorbei, aber als wir um 16h mit dem Zusammenpacken anfingen hatten wir leider nicht ein Stück verkauft.
Die beiden Damen gegenüber ebenfalls nicht.
Mama Hokororo meinte lächelnd, manchmal sei es so, manchmal sei es anders.
Ich ließ mir meine gute Laune auch nicht verderben, aber das muss sich ändern!